In diesem Beitrag möchte ich die Entstehungsgeschichte unseres Eigenheimes begleiten und den Baufortschritt auf Fotos festhalten.
Daniela und ich wohnen zur Miete doch haben schon lange den Wunsch nach einem eigenen Haus. Oft kamen Fragen wie: „Wieso ein Haus, zur Miete muss man sich um viel weniger selbst kümmern?!“ „Wieso keine Wohnung kaufen, ist nicht so teuer?!“ „Warum nicht erstmal ein haus mieten?“
Wir sind beide als Kinder größtenteils im eigenen Elternhaus aufgewachsen und sehen viele Vorteile darin.
Selbstverständlich muss man sich beim Haus um alle Reperaturen und Arbeiten selbst kümmern, man hat aber auch viel mehr Spielraum was die Ausstattung und die Gestaltung betrifft. Wir sehen im Haus auch den Vorteil des größeren Platzes. Mehr Wohnraum, mehr Stauraum. Kann man gut gebrauchen, eventuell wächst die Familie ja irgendwann auch noch. Sicher, man könnte auch eine Wohnung kaufen. Aber Wohnungen sind je nach Lage und Größe mittlerweile auch nicht mehr so viel billiger. Und man wohnt Wand an Wand mit anderen Menschen. Das muss nicht zum Nachteil sein, man weiß es einfach nie vorher. Das muss auch jeder für sich selbst entscheiden, ob ihn das stört.
In einer Wohnung müssten wir selbst ja auch darauf achten bei z.B. Geburtstagsfeiern einen gewissen Lärmpegel einzuhalten, genauso könnte es sein, dass uns das auf Dauer bei anderen stört. Nicht mit jedem Nachbarn kommt man menschlich klar, aber hat man eine Wohnung gekauft will man auch eine lange Zeit darin wohnen. Viel mit „aus dem Weg gehen“ ist da nicht immer.
Daher waren wir uns direkt einig: Es soll ein Haus sein. Mit etwas Garten um auch etwas anpflanzen zu können. Nun kamen die nächsten Fragen: In welcher Gegend sucht man? Einfamilienhaus, Reihenhaus, Doppelhaushälfte? Welche Anforderungen hat man an die Wohngegend?
Daniela ist ein Familienmensch, ihr war es wichtig keine ewigen Wege zu ihren Eltern oder Geschwistern zu haben. Daher sucht man in diesem Fall einigermaßen in räumlicher Nähe. Meine Familie wohnt sowieso 400-600 km entfernt, daher ist mir die Lage in diesem Punkt nicht so wichtig. Allerdings hab ich zu bedenken gegeben das wir nur ein Auto haben. Das ist auch durchaus ok, deshalb möchte ich für den täglichen Arbeitsweg eine einigermaßen gute Anbindung an den ÖPNV haben. Eine vernünftige Busanbindung oder einen Bahnhof, der nicht allzu weit weg ist. Auch Supermärkte, Ärzte, Schulen und Kitas sollten einigermaßen gut zu erreichen sein. Wir schlossen beide das Leben im ländlichen Bereich aber nicht aus. Auch mit aktuell „nur“ einem Auto bekommt man so das tägliche Leben geregelt, alles eine Sache der Absprache und der Planung.
Ein ebenso wichtiger Punkt ist, was können wir uns eigentlich leisten? Wenn man sich damit nicht so gut auskennt und wie wir Laien sind, es gibt Finanzberater bei Banken und auch freie Berater, die rechnen einem sowas aus. Ebenso Hausbauunternehmen. Auch die können einem, zumindest erstmal grob, ausrechnen ob man sich im Rahmen des machbaren bewegt.
Das bedeutet man fängt dann langsam an zu suchen. Wir haben sowohl nach fertigen Immobilien gesucht als auch nach Neubauprojekten bei verschiedenen Hausbauunternehmen. Ein fertiges Haus hat den Vorteil das man recht zeitig einziehen kann und sich dadurch die Doppelbelastung der Miete dann spart. Allerdings steht das Haus schon so da wie es ist, entweder man kann mit dem Grundriss leben oder man muss sehr viel Geld reinstecken. Und da ist die Frage: Kann man viel handwerklich selbst machen? Hat man Verwandte die das können? Oder muss man dafür diverse Handwerker beauftragen?
Einen Neubau kann man von Grund auf selbst planen, den eigenen Bedürfnissen anpassen. Das kann allerdings wieder teurer sein und wie eben erwähnt hat man durch die Miete länger eine Doppelbelastung. Das Haus steht ja nicht von heute auf morgen.
Eine bestehende Immobilie haben wir nicht ausgeschlossen. Allerdings ist es auch da nicht einfach etwas zu finden. Man kann und muss immer ein paar Abstriche machen bei den persönlichen Wünschen aber man kann nicht auf alles verzichten.
Wir haben uns Häuser angesehen, da hätte man ganze Gebäudeteile abreißen müssen, Häuser welche man komplett sanieren hätte müssen, die Heizung hätte komplett umrüsten müssen oder man hätte kein bisschen Garten gehabt.
Nachdem wir uns bei „Town & Country“ und „Heinz von Heiden“ über Massivhäuser haben beraten lassen, stießen wir auf den Fertighausanbieter „massa Haus“. Hinsichtlich der Qualität von Massivhäusern und Fertighäusern soll es heutzutage nicht mehr ganz so große Unterschiede geben wie vor einigen Jahren noch. Und da wären wir wieder bei dem Thema, was ich selbst machen kann und was ich mir leisten kann. Das Fertighaus wird maschinell produziert und in mehreren Einzelteilen zusammengefügt. Daher ist die Herstellung günstiger als ein Massivhaus Stein für Stein hochzuziehen. Wir selbst sind handwerklich nicht begabt genug, das Haus selbst zu bauen. Also ist es da auch etwas eine Kostenfrage, dass wir uns für die Fertigbauweise entschieden haben. Außerdem wollen wir trotzdem beim Bau mit anpacken im Rahmen unserer Möglichkeiten. Zum einen gibt es ein gutes Gefühl zu wissen, am eigenen Haus mitgebaut zu haben, zum anderen spart Eigenleistung „Muskelhypothek“ beim Bau auch wieder Geld. Unsere Massivhausanbieter konnte Eigenleistung gar nicht oder nur in sehr geringem Maße anbieten. Das ist auch eine Frage der Gewährleistung wenn etwas kaputt geht. Unser Fertighausanbieter bietet da allerdings große Freiheit was man alles selbst machen kann. Mit der Handwerkerfamilie von Daniela sollte da also einiges zu machen sein. Trotzdem ist es mit einem Fertighaus einfacher und schneller, als das ganze Haus alleine zu bauen. Die Helfer werden ja auch nicht jünger (nichts für ungut).
Wenn man also keine fertige Immobilie kauft, sondern ein Haus baut oder bauen lässt, in welcher Form auch immer, dann fehlt da aber noch ein Grundstück. Auch da kann man wieder online suchen, Zeitungen lesen, sich bei Bekannten umhören oder auch Hilfe des Hausbauunternehmens in Anspruch nehmen. Bei uns traf es sich, dass in der Ortschaft meiner Schwiegereltern ein Neubaugebiet erschlossen werden sollte. Dafür konnten wir uns beim Bürgermeister auf die Warteliste setzen lassen und uns schließlich beim Bebauungsplan ein Grundstück aussuchen. Dazu muss ich noch betonen dass auch das nur über Vitamin B so einfach möglich war. Die Gemeinde möchte mit dem Neubaugebiet keine Leute aus der Stadt aufs Land locken sondern bevorzugt bei der Vergabe der Grundstücke zunächst Bewohner der näheren Umgebung oder mit Bezug zu dieser Gegend. Nun ist Daniela ja dort aufgewachsen und meine Schwiegereltern wohnen nach wie vor in dieser Ortschaft und kennen den Bürgermeister. Interessenten von außerhalb bekommen die Chance auf solch ein Grundstück erst dann, wenn es öffentlich ausgeschrieben wird.
Die Grundstücke dort sind alle ähnlich groß, da war uns dann nur wichtig nicht direkt vorne an der Hauptstraße zu bauen. Etwas weiter hinten hört man den Lärm der Autos nicht mehr so stark und man hat nicht solche Bauchschmerzen wenn man seine, bis dahin Hauskatzen, endlich mal rauslassen kann. In unserem Fall ist es dann die 14 geworden.
Unser Berater von massa Haus hat uns empfohlen uns für die Finanzierung an die Finanzierungsgalerie zu wenden. Die Berater dort leben von den Provisionen der Banken, werden also nicht direkt vom Kunden bezahlt. Da die Berater das dort täglich machen, kennen sie sich im Finanzierungsdschungel auch viel besser aus. Nach diversem Rechnen mit unseren Einkommen, unseren Ausgaben und den zu erwartenden Kosten konnte uns dort dann auch ein Angebot für die Finanzierung des Grundstückes und des Hauses erstellt werden. Während des weiteren Bauprozesses wird man weiterhin von einem Mitarbeitenden begleitet.
Während die Finanzierung für das Grundstück nun stand und man nebenbei weitere Planungsgespräche für das Haus hatte, war der nächste Gang zum Notar, um den Grundstückskauf beglaubigen zu lassen.
Die Planungsgespräche dienen dazu unsere groben Wünsche zu erfassen um uns ein Angebot zu erstellen. Außerdem kann der Grundriss auch etwas an die Grundstücksgegebenheiten angepasst werden. Unser Haus hätte die Terrasse entweder im Nordosten gehabt oder die Haustüre hinterm Haus. Da wir den Grundriss aber spiegeln konnten kann der Eingang nun straßenseitig und die Terrasse im Südwesten sein.
Dies ist der Grundriss der Erdgeschosses wie vorgegeben und ohne Änderungen.
Sowie der Grundriss des Obergeschosses
Damit das Angebot des Hausbauers in trockenen Tüchern sein kann braucht man schließlich die Zusage der Bank/en. Unser Finanzierungskonstrukt hat die Finanzierung des Grundstückes dann umgeschuldet, damit man nicht mehr Zinsen zahlt als nötig. Auch diese Änderung musste vom Notar beglaubigt werden.
Nun konnten wir einen Termin mit dem Architekten ausmachen und nebenbei ein Angebot des Vermessers einholen. Die erste Vermessung hat bereits stattgefunden, die Absteckung des Bauplatzes wird noch folgen. Damit beim Gespräch mit dem Architekten auch Wünsche für die Küche berücksichtigt werden können und wir besser planen können wieviel Budget für eventuelle Änderungen bleibt haben wir diese im Vorwege planen lassen.
Beim Architektengespräch geht es dann im Detail um die persönlichen Wünsche. Was stellt man sich vor, was ist überhaupt machbar und was kann man sich leisten! Man bespricht auch wo auf dem Grundstück das Haus platziert wird und man vorgeschriebene Parkplätze ausweist. Mit dem Haus ist ein vorgeschriebener Abstand zu Nachbargrundstücken einzuhalten.
Hier nun der Grundriss des EG nach dem ernsten Architektengespräch.
(Der Architekt hatte den gespiegelten Grundriss nicht vor Ort, plant aber mit der Spiegelung)
Er hat sich entsprechende Notizen gemacht, z.B. den Notfallhebel für die Rolladen ins Arbeitszimmer zu planen oder die Terrassentür in der Küche zu verschieben, um dem Kühlschrank genug Platz zu lassen.
Aktuell ist der Architekt nun dabei genau zu planen und die Zeichnungen fertigzustellen.
Während wir darauf warten haben wir uns bereits informiert wo wir dann Bauwasser und Baustrom herbekommen bzw wo wir das jeweils beantragen müssen.