Was war das für eine Woche. Es war eine Arbeitswoche und zusätzlich waren die Nachrichten aus der Welt wild. Okay, vor allem die aus den USA, aber es war wild. Ist es noch und ich fürchte, das wird sich auch so schnell nicht ändern. Mein Highlight in der Hinsicht war ein Post von Governor Tim Walz, dem Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten von Kamala Harris. Er schreibt: „Elon Musk is a terrible president.“ Das fasst es recht gut zusammen, denke ich.
An der Arbeit regiert gefühlt auch das Chaos und irgendwie versuchen wir alle nur noch, das zu verwalten. Es ging in der ersten Schicht nach dem Urlaub los: Geplant waren fast elf Stunden mit geteilter Pause, fast keinem Puffer und keiner Möglichkeit, eine der Pausen zu verschieben oder nachzuholen, falls es zu mehr als zwei bis drei Minuten Verspätung kommen sollte. Am Ende war aber sowieso alles hinfällig, da es einen „Notarzteinsatz am Gleis“ gab und die Strecke zwischen Kaiserslautern und Neustadt gesperrt wurde. Die Person wurde dabei zum Glück nur leicht verletzt.
Dann kam der Dienstag. Es sollte eine schöne Schicht werden, endlich wieder von Mannheim nach Bingen fahren. Das hatte ich vor über zehn Jahren zuletzt gemacht. Leider gibt es auf der Strecke zwischen Worms und Bingen zwei Stellen mit fortgeschrittenem biologischen Zerfall, die für niedrigere Geschwindigkeiten und Verspätungen Sorgen. Bis auf eine Teilausfall Monsheim - Worms - Monsheim fuhren meine Züge zumindest und der Feirabend kam pünktlich.
Im Gegensatz zum Donnerstag. Da war die Schicht wieder mit so wenig Pufferzeit geplant, dass neun Minuten Verspätung reichten, um meinen Gastfahrtzug nach Hause zu verpassen. Ja, ich bekomme die Zeit natürlich bezahlt, aber mir wäre es trotzdem lieber, pünktlich zu Hause zu sein. Zumal ich sowieso etwas genervt war, weil ich bei meiner Runde S 9 Mannheim - Karlsruhe - Mannheim nur ein statt zwei Zugteile hatte, und der auch noch eine bekannte Störung hatte.
Freitag. Kurz nach Dienstbeginn kam ich mit einer S 6 und einer Minute Verspätung in Neu-Edingen an. Zeitgleich mit einem ICE. Wer durfte natürlich zuerst fahren? Richtig. Ich. Stellet sich raus, dass der ICE ein paar Minuten zu früh unterwegs war und mich blockiert hätte, wenn er zuerst gefahren wäre. Auch das gibt es. Der Rest der Schicht lief ereignislos. Die Runde S 9 und S 8 funktionierte und gehört jetzt endgültig zu den Dingen, die ich gerne fahre.
Abends stellte ich dann aber fest, dass irgendwas nicht ganz in meinem Hirn angekommen war. Ich hatte schon am Dienstag zugesagt, am Samstag eine zusätzliche Schicht zu machen und die Zeiten bestätigt. Dann hatte ich mir die Schicht am Donnerstag angeguckt und mich gefreut, dass es so eine schöne Tour ist. „Da mache ich ja nicht so viel und sitze auch nicht viel rum.“ Nur Ludwigshafen - Germersheim- Bruchsal und zurück. Dann je eine Runde S 9 und S 3 Mannheim - Karlsruhe und zurück. Nicht viel... Nur, dauert jede Runde Karlsruhe inklusive der Wendezeiten alleine schon knapp drei Stunden,
Trotzdem wurde es eine sehr angenehme Schicht, nach den zwölf Stunden war der Ruhetag am Sonntag aber nötig.
Eine Sache wurde mir diese Woche wieder ins Gedächtnis gerufen: Glaubt nicht alles, was im Internet steht. Das gilt auch fürs Fediverse. Und es gilt gerade dann, wenn es eure Meinung bestätigt. Sucht nach den originalen Quellen und dem Kontext. Ich sehe viel zu viele Falschmeldungen, Fake Screenshots und generell Ragebait.